hyBit - Hydrogen for Bremen’s industrial Transformation
Wasserstoff gilt als „Energieträger von morgen“. Doch der Weg in eine effiziente Wasserstoffwirtschaft ist komplex und bedarf exzellenter wissenschaftlicher Forschung. Das von der Universität koordinierte Wasserstoff-Großforschungsprojekt hyBit bekommt dafür jetzt knapp 30 Millionen Euro Förderung.
„Dies ist ein großer Erfolg für die Universität Bremen, die sich gerade auf den Weg in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaneutralität macht“, freut sich Professorin Jutta Günther, die soeben ihr Amt als neue Rektorin der Bremer Uni angetreten hat. „Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat diese enorm hohe Summe für das Großforschungsprojekt ‚Hydrogen for Bremen’s industrial Transformation‘ – kurz hyBit – zur Verfügung gestellt, weil die Universität bereits in zahlreichen Arbeitsbereichen mit erfolgreichen Projekten bewiesen hat, dass sie in der interdisziplinären Erforschung von Wasserstoff-Strategien eine wichtige Rolle spielt. Ich bin sicher, dass wir in der Zusammenarbeit mit unseren außeruniversitären Partnern in den nächsten Jahren wichtige Beiträge zur sozial-ökologischen Transformation in Richtung Nachhaltigkeit setzen können.“
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger: „Ich möchte Deutschland zur Wasserstoffrepublik machen. Denn wir müssen unsere Industrie in Zukunft klimaneutral und verlässlich mit Energie versorgen. Dabei wollen wir unabhängig von einzelnen Ländern werden und vor allem mit Partnern zusammenarbeiten, die unsere Werte teilen. Als Innovationsland haben wir jetzt die Chance, Wasserstofftechnologien zum nächsten deutschen Exportschlager zu machen. Die Region Bremen und insbesondere das Projekt hyBit können dazu einen wichtigen Beitrag leisten, weil hier Forschung und Industrie Hand in Hand zusammenarbeiten. Im kleinen Maßstab erprobt man hier die Wasserstoffwirtschaft für das ganze Land. Deshalb fördern wir dieses besondere Projekt mit insgesamt 30 Millionen Euro.“
Zentraler Ausgangspunkt des Projekts im Bremer Industriehafen ist das Stahlwerk von Arcelor Mittal. „Warum? Weil es aktuell noch einer der größten Luftverschmutzer der Region ist. Es stößt jährlich rund sechs Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid aus, fast so viel wie der Rest der Stadt zusammen“ sagt der Gesamtkoordinator des Projektes, Dr. Torben Stührmann. Die Stahlbranche ist eine der herausragenden Branchen, die mit Forschung und Innovation den Umstellungsprozess von Kohle und Erdgas auf grünen Wasserstoff starten.
WASSERSTOFF - HUB
Aufbau eines Wasserstoff-Hubs in Bremen
Die Entwicklung und Gestaltung von Wasserstoff-Hubs wollen wir im Rahmen von hyBit in Bremen und der Region verfolgen“, sagt Dr. Torben Stührmann. Der Leiter des Fachgebiets Resiliente Energiesysteme im Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen ist erfahrener Experte hinsichtlich der Einführung von Wasserstoff. Er arbeitet bereits seit mehreren Jahren in entsprechenden Projekten.
„Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft berührt unterschiedlichste Ebenen in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität. Wasserstoff ist die Zukunft – aber viele Betroffene haben bislang nur wenig Erfahrungen damit gemacht“, erläutert Stührmann. „Wir sprechen über tiefgreifende Veränderungen von Märkten, Infrastrukturen und Arbeitsprozessen.“ Im Klartext: Der Abschied von fossilen Energieträgern wie Kohle und Erdgas und die Umstellung auf „grünen Wasserstoff“ stellt viele Abläufe und Gewohnheiten in Frage und erfordert immense Anpassungen – Transformationen, die im Forschungsprojekt hyBit fachübergreifend erforscht und vorbereitet werden.
Bremer Forschungszentrum für Energiesysteme
Mit vereinten Kräften für eine klimaneutrale Zukunft
Zur Umsetzung der notwendigen Transformation der heutigen Energiesysteme zu zukünftigen nachhaltigen und ressourcenschonenden Energiesystemen sind nicht
nur wirtschaftliche technische Lösungen erforderlich, sondern diese erfordern unbedingt auch eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft und eine rechtliche Absicherung. Daher bietet BEST eine Plattform zur interdisziplinären beziehungsweise transdisziplinären Zusammenarbeit für alle Forscherinnen und Forscher der Universität Bremen und ihre wissenschaftlichen und industriellen Partner.
Wir wollen gemeinsam nach Antworten suchen auf die komplexe Verknüpfung von Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit, gesellschaftlicher Akzeptanz und Wettbewerbsfähigkeit von Energiesystemen.